Müller Tauscher
November 2022 bis Juni 2023
Der Durchbruch: Wer wünscht ihn sich nicht? Auch das Künstlerinnenduo Müller Tauscher hofft leise darauf. Vielleicht gelingt er ja genau mit ihrem neuen Werk im Brutkasten? Das kreist nämlich um die Frage, was vor dem Durchbruch kommt. Und was das individuelle Ringen um Erfolg, auf die Menschheit hochskaliert, mit uns und dem Planeten macht.
Der Mensch forscht, entwickelt, erklimmt Berge, durchschwimmt Meere, fliegt zum Mars. Es stellt sich die Frage nach dem Warum. Denn biologisch betrachtet gibt es für all das nur wenige zwingende Gründe. Ernährung etwa, sexuelles Interesse oder Bedrohung.
Während der Mensch also vor sich hin forscht, baut oder Welten entdeckt, damit er zufrieden (bei-)schlafen, essen und wohnen kann, durchlöchert er Berge und klettert er emsig auf der Karriereleiter. Vor lauter Erfolg, Glück und Pionierleistung scheint er vergessen zu haben, dass es auf diesem Planeten nicht nur um ihn geht. Er beansprucht enorme Mengen an Energie und Ressourcen und hofft auch hier auf den grossen Durchbruch. Wird er ihn schaffen? Das steht in den Sternen – und genau da fliegt er ja gerade hin …
Durchbruchsarbeiten dienen in der Handarbeit der Herstellung von Spitzenstickereien. In der Arbeit mit Metall entstehen aus Durchbrucharbeiten reliefplastische Werke. Auch in der Zahnmedizin spricht man vom Durchbruch. In seinem gebräuchlichsten Sinn ist der Begriff schlicht ein Synonym für Erfolg: Gerne meldet man ihn in der Wissenschaft und sucht ihn selbst in der Kunst. Im Werk «Durchbruch» verschmilzt das Künstlerinnenduo aus Windisch die verschiedenen Aspekte des Durchbruchs.
Im Brutkasten finden sich Laborhandschuhe, Pipetten, Reagenzgläser. In den Weiten des Web ist der Laborbericht dazu zu entdecken.
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