Publikationen Einkauf abschliessen 0

Themenheft 37
Nachbarschaften

2021

Es wird dichter, wir kommen einander näher, gleichzeitig bindet die Pandemie uns mehr denn je an unser Heim und dessen nächste Umgebung. Wie gehen wir damit um?

Lassen wir den Blick in die nachbarliche Wohnung zu unserer Gewohnheit werden – und nehmen in Kauf, selbst beobachtetes Objekt zu werden? Ziehen wir, jede und jeder für sich, einfach unser individuelles Ding durch? Oder entwickeln wir eine Gemeinschaft, von der wir alle profitieren?

Fokus Wohnsiedlung
Metron hat sich – aus Anlass der räumlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen und mit gelebter Tradition im Rücken – der Nachbarschaften angenommen und verschiedene Ebenen von Nähe und Bekanntheitsgrad ausfindig gemacht. Wo genau die Grenzen verlaufen, lässt sich nicht verallgemeinern. Auch gilt es, soziale und räumliche Grenzen zu unterscheiden. Als Architektur- und Planungsbüro widmen wir uns in diesem Heft vor allem dem gebauten Lebensraum und begeben uns auf die Flughöhe der Wohnsiedlungen. Sie eignen sich bestens, um Nachbarschaften zu studieren, und sie sind nicht zuletzt die Ebene, auf die wir mit unserer täglichen Arbeit den grösstmöglichen Einfluss haben.

Vergangenheit kennen, Gegenwart verstehen, Zukunft gestalten
Werfen wir im Heft zunächst einen Blick zurück: auf den Ansatz der «Kleinen Netze» des Metron-Mitbegründers Hans Rusterholz und auf zwei Wohnsiedlungen aus den 1970er und 80er Jahren, deren «Architektur der Nachbarschaft» laut Roland Züger Vorbild sein kann für neue Projekte.

Barbara Emmenegger stellt die nachbarschaftlichen Beziehungen ins Zentrum ihres Artikels – und setzt uns damit die soziologische Brille auf. In vier Fallstudien versuchen wir, den Einfluss der Architektur auf diese Beziehungen zu begreifen und zu verstehen, wie Nachbarschaften heute gelebt werden.

Auszüge der Interviews, die den Fallstudien unter anderem zugrunden liegen, sind übrigens im digitalen Themenheft zu sehen.

Für die Gestaltung der Zukunft haben wir schliesslich Handlungsansätze formuliert, die helfen können, neue Quartierbausteine mit Bedacht in den bestehenden Siedlungskontext einzubetten.