Zur Schule, zum Sport, zum Einkaufen: Immer mehr Bernerinnen und Berner nutzen das Velo. Doch wohin damit, wenn die Räder stillstehen? Der «Leitfaden Veloparkierung für neue Wohnareale» soll Behörden und Planende dabei unterstützen, Abstellplätze zukunftsgerichtet zu planen und damit eine klimaneutrale Mobilität vorabzubringen.
Der Autoanteil in Bern sinkt stetig, Velos in jeglichen Varianten prägen verstärkt das Stadtbild. Doch während konsequenterweise weniger Parkplätze für den mobilisierten Individualverkehr bereitgestellt werden, hinkt der Ausbau an (passenden) Veloabstellplätzen der Entwicklung hinterher. Mit seinem Ja zum «Leitfaden Veloparkierung für neue Wohnareale» hat der Gemeinderat gestern darauf reagiert und ein weiteres Bekenntnis zur Veloförderung abgelegt.
Flexibles Prinzip für konkrete Ziele
Klar und übersichtlich fasst der von Metron Bern erarbeitete Leitfaden die angestrebten Zielwerte und Qualitätsstandards zusammen. Dabei lässt er genügend Spielraum, um in unterschiedlichen Planungsphasen zum Einsatz zu kommen. So werden beispielsweise 1.5 Abstellplätze pro Zimmer empfohlen. Doch steht in frühen Planungsphasen die Zimmerzahl oft noch gar nicht fest. Hier kann über die Geschossfläche und den angestrebten Wohnungsmix eine annäherungsweise Berechnung erfolgen. Zufahrt, Lage und Distanz sowie die Verteilung der Plätze sind ebenfalls Inhalte des Leitfadens. Er berücksichtigt die vielfältige urbane Velomobilität und regt dazu an, in Ausstattung und Raumangebot auf diese Vielfalt einzugehen: mit einem Mix aus «klassischen» und extra-grossen Stellflächen, variabel nutzbaren Bereichen, Ladestationen und nicht zuletzt ausreichend Rangierfläche. Wie das aussehen kann, zeigen zwei beispielhafte Grundrisse.
Eine richtungsweisende Grundlage
Der Leitfaden gilt für neue Wohnareale. Doch die Stadt Bern macht damit die Richtung deutlich, wenn sie dieselbe Sorgfalt bei der Planung von Veloabstellplätzen fordert, die schon lange den Autoabstellplätzen zuteilwird. Sie geht über die bestehenden Vorgaben von Bund und Kanton hinaus, indem sie zweierlei anerkennt: Velofahren entspringt unterschiedlichsten Bedürfnissen und zeigt sich entsprechend vielfältig. Und eine nachhaltige Mobilität braucht nicht nur Platz für die Bewegung, sondern auch für den Stillstand.
Zur Medienmitteilung der Stadt Bern (mit Leitfaden zum Download)
