Die ÖV-Nachfrage in der Stadt Thun ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Dieser Trend wird sich laut den Prognosen des kantonalen Gesamtverkehrsmodells in Zukunft fortsetzen. Dies hat kurz- bis langfristig auf verschiedenen Korridoren Kapazitätsengpässe zu Spitzenzeiten zur Folge. Betroffen sind insbesondere die Linie 1 mit Anschluss an den Fernverkehr am Bahnhof Thun, zur halben und vollen Stunde. Es stellte sich die Frage, wie der nächste Angebotsschritt aussehen soll.
Metron erstellte im Auftrag der Regionalen Verkehrskonferenz Oberland-West eine Studie, in der Varianten zur Kapazitäts- und Qualitätssteigerung des Angebots geprüft wurden. Zunächst wurden das zu erwartende Wachstum auf der Linie 1 abgeschätzt und Grundlagen für die Dimensionierung erarbeitet, um die massgebende Kapazität zu bestimmen. Darauf aufbauend prüfte Metron verschiedene Angebotsvarianten wie Taktverdichtungen oder den Einsatz von Doppelgelenkbussen, welche eine 30 bis 40 Prozent höhere Kapazität als Gelenkbusse ermöglicht hätten. Auch die bauliche Machbarkeit des Einsatzes von Doppelgelenkbussen wurde untersucht.
Die Begleitgruppe der Studie entschied sich schliesslich für jene Variante, die eine Verdichtung des Angebots auf einen 7.5-Minuten-Takt mit Gelenkbussen vorsieht. Diese Variante soll mittelfristig weiterverfolgt werden; auf die Einführung von Doppelgelenkbussen wurde vorerst verzichtet. Ausschlaggebend war, dass die Unsicherheiten und Umsetzungsrisiken beim Einsatz von Doppelgelenkbussen als zu gross eingeschätzt wurden. Der Einsatz von längeren Bussen soll aber langfristig möglich werden.
Ein Auftrag zur Raumsicherung für Doppelgelenkbusse wurde deshalb in das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) aufgenommen. Dies, um eine mögliche zukünftige Einführung von Doppelgelenkbussen nicht zu erschweren.
