Die Schulanlage Neufeld, eine Pavillonanlage der Moderne mit schlichten Formen, klaren Geometrien und offenen Freiräumen, muss erweitert werden. Während die geschützten Schulgebäude aus den 1960er Jahren und das Rasenspielfeld gemäss Wettbewerbsprogramm erhalten bleiben sollten, war im Freiraum ein übergreifender Entwurf über das gesamte Areal gefragt. Das Team 3B Architekten / Metron Landschaft und Freiraum/ Indermühle Bauingenieure erreichte mit einer mutigen Lösung den 5. Rang im offenen Wettbewerb unter fast 30 Teams.
Die Herausforderung der freiraumplanerischen Aufgabe lag im Abwägen zwischen der Weiterentwicklung des Bestands und kraftvoller Neuausrichtung. Der Entwurf ist gleichsam ein entschiedener Kompromiss: Die räumlichen Geometrien und Prinzipien der alten Anlage führt er in der Setzung der Neubauten und den freiräumliche Grundstrukturen fort. Bei der Füllung der Freiräume jedoch wagt er mit Blick auf die Aufenthaltsqualität, eine kindgerechte Freiraumgestaltung, das Siedlungsklima und die Siedlungsökologie einen Befreiungsschlag: Einen üppigen, differenzierten «Schul-Wald» anstelle des zwar in seiner Schlichtheit starken, doch eben auch massiv versiegelten, baumarmen und minimal möblierten Bestands.
Das Wald-Thema prägt den gesamten Entwurf, doch wandelt sich das Erscheinungsbild in den verschiedenen Zonen mit der Nutzung: Der zentrale Pausenhof, von einer alle Gebäude verbindenden Passerelle umfasst, bildet einen Spiel- und Aufenthaltshain: mit zahlreiche Bäumen, die im gewachsenen Boden wurzeln, mit Beerensträuchern, Spiel-Lichtungen und Wiesen, die auch Platz für Schülerprojekte wie einen Kräuter- oder Bienengarten lassen. Die heutige Hartfläche des Pausenplatzes verwandelt der Entwurf in einen «Pausenwald» mit von Sitzmauern gesäumten Waldschollen und Hartbelags-«Lichtungen». Und selbst die Erschliessungsräume rund um das Ensemble nehmen das Wald-Thema auf.
Bewusst löst sich das Konzept im Sinne einer zukunftsgerichteten Nutzbarkeit vom Minimalismus des Bestands. Aus Sicht der Jury leider ein wenig zu stark, wenn sie auch das kraftvolle Bild und das Konzept an sich schätzte.
- Medienmitteilung Stadt Thun mit Link zum Jurybericht
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