Aktuelles – 07.03.2023

Tempo 30 bewegt die Gemüter – Metron liefert die Fakten

Foto: VCS

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Auf immer mehr Strassen in der Schweiz wird Tempo 30 eingeführt. Die positiven Auswirkungen der Verlangsamung – etwa mehr Sicherheit, weniger Umweltbelastung oder ein besserer Verkehrsfluss – werden kaum in Frage gestellt. Ihre Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr dagegen werden kontrovers diskutiert. Der Verkehrs-Club der Schweiz VCS beauftragte Metron 2022 mit einer Studie, um die emotionale Debatte mit einer sachlichen Faktenbasis zu unterfüttern. Nun wurden die Ergebnisse veröffentlicht.

«Kalter Kaffee» finden die einen, es sei längst klar, dass die Vorteile von Tempo 30 überwiegen. Unzumutbare Nachteile für den öffentlichen Verkehr, eine Umstiegswelle auf das Auto und hohe Mehrkosten befürchten die anderen. Der SRF-Beitrag zur Studie, in dem Interessenvertreter verschiedener Lager zu Wort kamen, machte deutlich, dass Fakten dringend nötig sind.

Die Studie schafft Übersicht über den aktuellen Wissensstand zum Thema und zeichnet ein differenziertes Bild: Insgesamt reduziert Tempo 30 die Emissionen und das Unfallrisiko im Strassenverkehr. Auf den strassengebundenen öffentlichen Verkehr hat die Temporeduktion Auswirkungen, beispielsweise in Form von durchschnittlich 1,5 Sekunden zusätzlicher Fahrzeit pro 100 Meter Strecke. Doch diese sind in vielen Fällen weniger gravierend als angenommen. Die negativen Folgen lassen sich mit verschiedenen Massnahmen kompensieren oder zumindest minimieren. Öffentliche Verkehrsmittel können also auch bei Tempo 30 attraktiv bleiben.

Zentral ist dabei eine weitere Erkenntnis der Studie: Es gibt keine auf alle Situationen anwendbare Standardlösung. Ob und wie stark sich die Fahrzeitverlängerungen auf den Betrieb im öffentlichen Verkehr auswirken, muss situativ beurteilt werden. Idealerweise wird die Einführung von Tempo 30 daher in ein ganzheitliches Verkehrskonzept eingebettet.

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