Geballte Energie am Bahnhof Brugg. Fantastische Vorhersagen eines Orakels erhellen flüchtig die Zukunft und lassen uns wie vom Donner gerührt zurück. Was bleibt, ist Staunen.
Ein bisschen gezittert hat er ja, der Aargauer Künstler Michael Roggli. Dass der Regen in die kleine Brutkasten-Vitrine fiel, in der er am Montag seine Orakelmaschine installierte, war kein guter Start für die Fallblattanzeigen aus Karton. Doch alles ist gut gegangen, die Blätter fallen und lassen alle, die vorbeikommen und einmal an die Scheibe klopfen, einen Blick in die Zukunft werfen.
Den Titel «Donnerwetter» erhielt Roggli von den Mitarbeitenden der Metron. Für seine Installation liess der Tüftler sich inspirieren vom Standort des Brutkastens, dem Gleis 1 am Bahnhof Brugg: von den Stromleitungen der Bahnanlagen und den Kabelwerken auf der anderen Seite der Gleise. Orte, an denen Technik entwickelt wird und zum Einsatz kommt, um die unglaubliche Energie der Elektrizität nutzbar zu machen. Und von Fallblattanzeigen, die lange Zeit die Abfahrt und Ankunft der Züge anzeigten.
Je 32 Blätter an drei Anzeigen öffnen vielfältige Fenster in die Zukunft. Und wie bei einem Glücksrad, das zum Stillstand kommt, steigt die Spannung, wenn das Drehtempo nachlässt und die letzten Blätter langsam umklappen.
Probieren Sie es aus! Ein Klopfen am Brutkasten und das Orakel berät in Wetter und anderen Fragen – schnell, kompetent und professionell. So es will.
«Donnerwetter» ist bis Juni 2024 ausgestellt.
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