Aktuelles – 20.05.2025

Der erste Kilometer beschert Metron und KCAP den ersten Platz im Studienauftrag Bahnhof Cernier

Visualisierung, Bahnhof Cernier

Das Dorf Cernier wird in wenigen Jahren zum Mittelpunkt. Zwischen Neuenburg und La Chaux-de-Fonds entsteht eine direkte Bahnlinie. In der Mitte befindet sich Cernier, hier wird eine Zwischenstation gebaut. Der neue Bahnhof bewirkt eine umfassende Entwicklung im Val-de-Ruz. Der Beitrag von Metron und KCAP überzeugt – der «erste Kilometer» beschert den ersten Platz.

Mit der neuen Bahnlinie gewinnt der öffentliche Verkehr stark an Bedeutung. Der neue Bahnhof wird zum multimodalen Verkehrsknotenpunkt für das gesamte Val-de-Ruz. Im einstufigen Studienauftrag mit selektiven Verfahren beteiligten sich vier multidisziplinäre Teams. Wo wird der neue Bahnhof platziert? Wie wird er an das Dorf angeschlossen? Welche städtebaulichen Entwicklungen sollen den Bahnhof begleiten? Wie wird die neue Eisenbahnstruktur mit der zukünftigen Urbanisierung, der Landschaft und der lokalen Identität verbunden?

Wasserläufe steuern Verkehrsfluss
Das Konzept von Metron und KCAP überzeugt durch die Verflechtung von Bestehendem und Neuem. Lokale, identitätsstiftende Elemente bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung von Mobilität, Freiraum und Städtebau. 2022 wurde das Val-de-Ruz von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als «Landschaft des Jahres» ausgezeichnet. Die Alleen und strassenbegleitenden Baumreihen sind typisch für die Region. Ebenso prägen Wasserläufe, «ruzes», das Landschaftsbild und verleihen dem Tal seinen Namen. Vom Hang fliesst das Regenwasser in Wasserläufen ab. Sie bilden strukturierende und prägnante Achsen. Rückhaltebecken mit Baumreihen, sogenannte «noues», regulieren die Wassermenge.

Die bestehenden Wasserläufe bilden die natürliche Grundlage für das Konzept, an ihnen orientieren sich die neuen Fussverkehrsflüsse. Für die neue Hauptverbindung zwischen Dorf und Bahnhof wird ein Wasserlauf so aufgearbeitet, dass er auch für den Fussverkehr attraktiv wird: Baumreihen spenden Schatten, geben Orientierung und sorgen für ökologische Qualität. Entlang des Wasserlaufs entstehen öffentliche Plätze. Kleine Wege und Aufenthaltsräume schaffen eine feine Durchlässigkeit und verknüpfen Bahnhof, Ortskern und Natur.

Nachhaltigkeit direkt vor der Tür: Der erste Kilometer

Bequem, sicher und effizient umsteigen: Der Bahnhof bringt der Dorfbevölkerung ein umfassendes Angebot an nachhaltigen Verkehrsmitteln – lokaler Mobilitätshub mit Zug, Bus, Velo, Mietauto oder Taxi. Alternativen zum Privatfahrzeug haben Vortritt und werden aktiv gefördert. Doch wie kommt der Bahnhof zum Dorf? Der «erste Kilometer» ist der Schlüssel für die nachhaltige Weiterentwicklung von Cernier. Ziel ist, der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten und im Dorf direkt vor der Haustür – auf dem ersten Kilometer – Zugang zum nachhaltigen Verkehrssystem zu bieten. Attraktive Wege entlang der Wasserläufe und ein breites Angebot laden ein, zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlichem Verkehr unterwegs zu sein. Mit durchgängigen Wegen und strukturierten Verkehrsflüssen wird die Infrastruktur für eine effiziente und nachhaltige Mobilität geschaffen.

Das städtebauliche Konzept, entwickelt von KCAP, orientiert sich an der Schachbrett-Struktur von La-Chaux-Fonds. Durch Horizontalen und Vertikalen wird eine kompakte und hochwertige Bebauung gefördert, die gleichzeitig klare Strukturen und Flexibilität bietet.

Interdisziplinär und iterativ ans Ziel

Im iterativen Prozess wurde Mobilität, Landschaft und Städtebau miteinander abgestimmt und konzipiert. Die Gesamtlösung strukturiert die Verkehrsflüsse, schafft eine ausgewogene Raumhierarchie und verbindet Dorf, Bahnhof und Landschaft. So entsteht eine nachhaltige, funktionale und kontextbewusste Entwicklung für die Zukunft des Val-de-Ruz.

Die Pläne und Modelle sind im Mycorama-Gebäude auf dem Gelände von Evologia in Cernier zu folgenden Daten und Zeiten ausgestellt: Montag, 19. Mai ab 14.00 Uhr, dann von Dienstag, 20. Mai bis Dienstag, 3. Juni 2025 von 8.00 bis 17.00 Uhr. Dienstag, 27. Juni 2025, kommentierte Besichtigung zwischen 14.00 und 19.00 Uhr möglich.