Mehr Nachhaltigkeit: Mit diesem Ziel hat Metron am Hauptsitz in Brugg heute eine Grundwasser-Wärmepumpe in Betrieb genommen. Sie löst die Gasheizung ab. Die Pumpe im Keller des Stahlrains gewinnt Heizenergie aus dem Grundwasser in 35 Metern Tiefe. Die Umstellung vom Gas auf thermische Energie kostet 600’000 Franken und ist eine Investition in die Zukunft.
Das Projekt «Ersatz Gasheizung» startete bereits 2017. Bis dahin wurde das Gebäude am Stahlrain in Brugg seit 1993 mit Gas beheizt, ergänzt durch eine Öl-Spitzendeckung für den Fall einer Mangellage. Um nachhaltiger heizen zu können, prüfte eine Metron-Arbeitsgruppe 2017 Alternativen, etwa einen Heizkessel mit Pellets, den Anschluss an ein Fernwärme-Netz, eine Grundwasser-Wärmepumpe mit ergänzendem Gaskessel oder nur eine Grundwasser-Wärmepumpe. Die vollständig auf Grundwasser setzende Wärmepumpe erwies sich in einer Machbarkeitsstudie als beste und nachhaltigste Lösung. Ein Knackpunkt war es, die Mitbesitzer des Gebäudes ins Boot zu holen. Dies gelang, die Kosten für die Wärmepumpe – auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt – werden geteilt.
Im Frühjahr 2022 wurde der alte Gasheizkessel entfernt und die Brunnenbohrung begann: Bohrmaschinen gruben am Stahlrain in die Tiefe, um das Grundwasser zu fassen. Im September wurde der Rückgabebrunnen erstellt, im Oktober die Grundwasser-Wärmepumpe installiert.
Umstellung auf ein nachhaltiges Heizsystem
Heute war es so weit: Metron stellte um. Die Wärmepumpe ist in Betrieb gegangen, der grüne Knopf der Anlage (Bild) signalisiert: Sie läuft.
Und so funktioniert die Pumpe: Dem Boden wird über einen Brunnenschacht in 35 Metern Tiefe Grundwasser entnommen, das über Rohre ins Gebäude geleitet wird; dort entzieht die Wärmepumpe dem Grundwasser (im Boden 11-13 Grad Celsius warm) etwa vier Grad Wärme. Das abgekühlte Wasser wird dann über ein zweites Rohrsystem in einen zweiten Brunnenschacht in den Boden zurückgeleitet. Oben wird die gewonnene Wärme genutzt, um ein sogenanntes «Kältemittel» zu erwärmen. Über einen Verdichter, der mit Strom betrieben wird, wird es weiter erwärmt. Schliesslich leitet ein Wärmetauscher das gasförmige Kältemittel ans Heizwasser weiter, das wiederum in die Heizleitungen fliesst: Das Gebäude erwärmt sich.
Weniger Energie benötigt
Auch die Wärmepumpe erfordert Strom. Aber: «Mit der Wärmepumpe brauchen wir nur noch einen Viertel der Energie, die wir zuvor für die Gasheizung benötigten. Der Rest der Energie kommt aus dem Grundwasser», erklärt Projektleiter und Architekt Claudio Stancheris. In Zahlen: Für die Gasheizung waren pro Jahr durchschnittlich 36’700 m3 Gas mit einem Energiewert von 390’000 kWh nötig, für die Wärmepumpe sind es jetzt nur noch etwa 97’000 kWh elektrische Energie pro Jahr.
Metron produziert auch einen Teil des Stroms, der für die Heizung benötigt wird, selbst: durch die eigenen Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Fassade.
Nachhaltigkeit spielt in allen Projekten der Metron eine Rolle. Nun auch im eigenen Heizsystem.
Die Planung erfolgte übrigens durch RMB Engineering AG; die Umsetzung des Projektes durch ortsansässige Unternehmungen.