Abendspaziergang und Arbeits-Velofahrt, historischer Park und technische Infrastruktur – an der beliebten Basler Solitude-Promenade treffen die unterschiedlichsten Nutzungen und Bedürfnisse aufeinander. Der Raum ist schon heute beengt und die Freizeitnutzung wird intensiver. Das führt zu Konflikten und Behinderungen, deren Entschärfung bauliche Massnahmen erfordert. Die Stadt Basel möchte diese als Chance nutzen: Gesucht war daher im von Metron betreuten Wettbewerb eine ganzheitliche Lösung für einen höchst komplexen Stadtraum.
Im Auftrag der Stadtgärtnerei Basel organisierte Metron 2017/2018 zunächst eine Testplanung mit drei interdisziplinären Planungsteams. Im Rahmen von vier Workshops wurde ein breiter Variantenfächer verschiedenster – auch radikaler – Lösungsansätze erarbeitet, verfeinert und mit der Jury diskutiert. Sie zeigten auf, was an diesem Ort denkbar und machbar ist. Im Syntheseworkshop wurden die Ideen zusammengeführt, Metron dokumentierte sie schliesslich in einem Synthesebericht und verortete sie in einem Plan.
Von radikalen Ideen zu realistischen Lösungen
Im selektiven Projektwettbewerb ging es ab 2022 darum, auf dieser Basis zu einem konkreten, nachhaltigen Umsetzungsvorschlag zur Neugestaltung der Promenade zu gelangen. Gefragt war eine Lösung, die nicht nur funktionale und gestalterische Fragen beantwortet, sondern auch freiräumliche Aspekte und naturräumliche Werte berücksichtigt, die Böschungssanierung technisch löst und nicht zuletzt denkmalpflegerische Belange berücksichtigt. Auch hierbei übernahm Metron im Auftrag der Stadtgärtnerei die fachliche und organisatorische Begleitung – von der Terminplanung über die Inhalte der Ausschreibung und die Zusammenführung der Anforderungen im Programm bis zur Organisation der Vorprüfungen und der Jurierung, die Metron durchführte, moderierte und dokumentierte.
Ein intensiver, erkenntnisreicher Jurierungsprozess
Am Wettbewerb nahmen acht interdisziplinäre Teams teil, bestehend aus Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, Bauingenieurwesen (Geotechnik und Spezialtiefbau) sowie Biologie/Ökologie. Bei der Beurteilung im Herbst 2024 zeigten sich in den eingegangenen Beiträgen zwei Grundrichtungen: einerseits die Entflechtung des Verkehrs durch einen aufgeständerten Fahrweg mit möglichst geringer Beeinträchtigung der Naturflächen, andererseits die Entschärfung der Engpässe für den Langsamverkehr mittels Auskragungen an der Böschungskrone. Die Jury gelangte zur Erkenntnis, dass die Böschung nur schrittweise und abhängig vom Baufortschritt erneuert oder gesichert werden kann – was ein flexibles Vorgehen erfordert. Überzeugt hat schliesslich ein Ansatz, der den Bestand respektiert, punktuell stärkt und die Eingriffe in den Naturhaushalt auf ein Minimum reduziert. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind im Jurybericht dokumentiert und wurden im Januar 2025 öffentlich ausgestellt.